Häschen hüpf...

Der Feldhase (Lepus europaeus) ist die bekannteste Hasenart in Europa und hat im Laufe der Geschichte eine interessante kulturelle Bedeutung erlangt. In vielen Kulturen symbolisiert er Stärke, Fruchtbarkeit, Wohlstand und Glück.

Bereits in der griechischen Mythologie stand der Feldhase für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Im Mittelalter wurde er aufgrund seiner Schnelligkeit und Beweglichkeit zum Symbol für den Frühling und das Erwachen der Natur. Und auch im Christentum erlangte der Hase eine besondere Bedeutung und galt im Mittelalter als Symbol der Wiedergeburt und Auferstehung Jesu Christi.  

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Feldhase darüber hinaus zu einem wichtigen Teil der Volkskultur entwickelt. Besonders bekannt ist die Figur des Osterhasen, der zu Ostern im Verborgenen als Geschenkbringer für Kinder auftritt. Dieser Brauch wurde erstmals im 17. Jahrhundert beschrieben, war aber bereits davor weit verbreitet. In vielen Ländern ist der Osterhase ein beliebtes Motiv und wird auf verschiedene Arten dargestellt. In Deutschland beispielsweise gibt es traditionell Schokoladen-Osterhasen, die zu Ostern verschenkt werden. In anderen Ländern werden kunstvoll verzierte Ostereier oder Osterhasen aus Keramik angefertigt und dekorativ in Haus und Garten platziert.  

Zu allen Zeiten war der Hase wie kaum ein anderes Tier in der Wahrnehmung der Menschen durchweg positiv besetzt. Dies erklärt wohl, dass er auch heute noch gerade bei Kindern sehr beliebt ist und oft als Kuscheltier oder Spielzeug in den Kinderzimmern zu finden ist. Und in unzähligen Geschichten und Filmen tritt er als sympathischer Charakter auf, der Abenteuer erlebt und Freunde findet.

Leider ist es aber auch so, dass der Feldhase in Europa in den letzten Jahrzehnten zunehmend bedroht ist. Seine natürlichen Lebensräume, wie offene Felder und Wiesen, werden immer seltener und der intensive Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln schadet seiner Gesundheit. Auch der Klimawandel stellt eine zunehmende Bedrohung dar. Es ist daher wichtig, den Schutz und Erhalt der Feldhasenpopulationen zu fördern und sich für den Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume einzusetzen. Natürliche Anbaumethoden, die auf den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln verzichten, zählen hier mit zu den wichtigsten Maßnahmen zum Erhalt dieses wundervollen Wildtieres. 

In Deutschland wurden glücklicherweise bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Feldhasenpopulation zu schützen und zu stabilisieren. Dazu gehören neben einer stärkeren Kontrolle des Einsatzes von Pestiziden insbesondere die Reduzierung der Jagd auf Feldhasen sowie die Schaffung von Schutzgebieten und die Förderung von Landwirtschaftspraktiken, wie bspw. die vermehrte Anlage von Blühstreifen und die Schaffung von Ackerrandstreifen. Dies lässt hoffen, dass uns der Feldhase auch weiterhin nicht nur in Geschichten und an Ostern, sondern auch bei einem Spaziergang durch die Natur begegnen wird.